Neuorientierung der BGI-Jungunternehmer bei Netzwerktreffen in Berlin
Erfahrungsaustausch in Kombination mit einem frischen Blick soll künftig die Gruppe bestimmen
Die Netzwerkgruppe Jungunternehmer im Verband des Deutschen Blumen- Groß- und Importhandel (BGI e.V.) schien ein Opfer der Coronajahre zu werden. Über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren hatte, außer kurzen Meetings auf der IPM Essen, kein Treffen mehr stattgefunden. Den Gründungsmitgliedern und dem BGI war es jedoch ein besonderes Anliegen, diese engagierte Netzwerkgruppe innerhalb des Verbandes wieder zu stärken und für Aufbruchstimmung zu sorgen.
Vor 12 Jahren in Berlin gegründet
Christian Willeke, Willeke Blumen aus Büren, BGI-Vorstand und Gründungsmitglied der Netzwerkgruppe erläutert: „Die Gruppe hat sich 2012 gegründet und viele von uns sind inzwischen gestandene Betriebsinhaber. Trotzdem waren für uns gerade die Kontakte innerhalb der Netzwerkgruppe immer sehr wertvoll. Die Selbstorganisation und der offene Austausch waren dabei besonders wichtig, und wir haben uns gefragt, wie es nach 12 Jahren und der langen Pause nun weitergehen soll.“ Dazu traf sich die Gruppe unter neuen Vorzeichen am 23. und 24. Februar in Berlin, dort wo auch das Gründungstreffen stattgefunden hatte.
Verbandsarbeit nähergebracht
Begleitet von der zukünftigen Geschäftsführerin des BGI e.V., Andrea Kirchhoff, besuchte die Gruppe zunächst den Bundesverband für den Groß- und Außenhandel (BGA). „Uns als Verband ist es ein Anliegen, der Netzwerkgruppe das Thema Verbands- und Lobbyarbeit näher zu bringen. Diese wird oft als sehr abstrakt wahrgenommen und ist in den Auswirkungen häufig nicht für jeden gleich nachzuvollziehen“, so Kirchhoff. Wie konkret die Arbeit der Verbände ist, wurde aber im Gespräch mit dem Geschäftsführer des BGA Antonin Finkelnburg und dem Abteilungsleiter Agrar- und Ernährungswirtschaft Sebastian Werren deutlich. Beide schilderten sehr anschaulich die Arbeit in den Ausschüssen des BGA, in die der BGI eng eingebunden ist, den Austausch mit den politischen Parteien und den Regierungsvertretern sowie die Auseinandersetzungen in den Tarifverhandlungen des Groß- und Außenhandels, in denen der BGA als Arbeitgebervertreter fungiert.
Exotic Garden als Gastgeber auf dem Berliner Großmarkt
Am späten Freitagabend und am frühen Samstagmorgen traf sich die Gruppe dann auf dem Berliner Großmarkt an der Beusselstraße. Dort ist die Niederlassung von BGI-Mitglied Exotic Garden, und Geschäftsführer Ray Ramsaroop sorgte als Gastgeber des Gruppentreffens für interessante Eindrücke vom Geschäft und den Abläufen rund um den Großmarkt und sein Unternehmen, das er gemeinsam mit seinem Vater Roy leitet.
Dem fachlichen Austausch folgte ein Workshop zum Thema Nachhaltigkeit im Blumengroßhandel, dabei sorgte Nachhaltigkeitsmanagerin Fabienne Schulte zunächst für eine persönliche Sensibilisierung zum Thema ökologischer Fußabdruck und ging dann auf Systeme ein, mit denen man im eigenen Betrieb den Status erfassen und Stellschrauben verändern kann, um sich nachhaltiger aufzustellen.
Erfahrungen weitergeben, sich neuen Sichtweisen öffnen
Zum Abschluss des zweiten Tages diskutierten die Teilnehmer zum Selbstverständnis der eigenen Netzwerkgruppe. Schnell war der Konsens gefunden die Gruppe aufrechtzuerhalten und für neue jüngere Mitglieder zu öffnen. Der alte und neu gewählte Gruppensprecher Simon van der Geest, von der Firma Wesseling GmbH aus Köln, betonte wie wertvoll der Austausch in der Gruppe ist, und dass sich das durch ein größeres Altersspektrum noch erweitern lasse. „Junge Mitglieder können den Blick für eine neue Herangehensweise öffnen, langjährige Mitglieder können von ihren Erfahrungen berichten und Hilfestellungen geben, deshalb sollten der Name „Jungunternehmer“ nicht im Sinne einer Altersbegrenzung der Netzwerkteilnehmer verstanden werden.“ Die Netzwerkgruppe soll auch zukünftig jungen Unternehmern mit eigenem Betrieb und je nach thematischem Schwerpunkt auch angestellten jungen Führungskräften offenstehen. Dabei betonten die Gruppenteilnehmer den vertrauensvollen Umgang innerhalb der Netzwerkgruppe und den gegebenenfalls auch vertraulichen Umgang mit Informationen innerhalb der Gruppe – auch unter Wettbewerbern.
Geschäftsbeziehungen und Kooperationen
Als Vertreterin des BGI e.V. zeigte sich Andrea Kirchhoff sehr erfreut über die Entscheidung der Gruppe. „Diese Netzwerkgruppe ist ein großartiges Beispiel dafür, was in einem Verband möglich ist. Der Verband ist die Basis auf der sich die Gruppe gegründet und entwickelt hat, zum Teil sind daraus langjährige Geschäftsbeziehungen und neue erfolgreiche Kooperationen entstanden. Ich bin sehr froh über die Entscheidung, dass sich erfahrene und ganz junge Großhändler hier begegnen können. Sie werden das Gesicht des Blumengroßhandels im nächsten Jahrzehnt prägen und ich freue mich darauf, die Gruppe dabei weiter aktiv zu unterstützen.“
Wichtig für Zukunftsperspektiven
Wie wichtig dies für die Verbandsarbeit ist, sieht Kirchhoff in der Tatsache bestätigt, dass zwei Mitglieder der Netzwerkgruppe auch im BGI Vorstand tätig sind. Christian Willeke und Anja Schneider vertreten dort die aktiven Mitglieder ihrer Unternehmergeneration. Andrea Kirchhoff hofft auch auf den Kontakt zur nächsten Generation im Blumengroßhandel, die sich bereits anschickt Verantwortung zu übernehmen. „Was wir heute besprechen, wird den Großhandel von morgen mitbestimmen und ich würde mir wünschen, dass alle, die es betrifft, auch innerhalb des Verbands gestaltend mitwirken.“ Fünf neue Unternehmen waren diesmal unter den 20 Teilnehmern beim Gruppentreffen, gute Voraussetzungen also für frischen Wind.
Am Sonntag stand noch der Besuch der neu eröffneten Fleura Metz Niederlassung, FM Plaza in Schönefeld, auf dem Programm. Auch hier ging es um einen neuen Auftritt, ein neues Angebot und ein neues Einkaufserlebnis im B2B Bereich, ein passender Abschluss eines starken Netzwerkwochenendes im Blumengroßhandel.