BGI Dachverband UNION FLEURS fordert Unterstützung zur Aufrechterhaltung internationaler Produktions- und Lieferketten
Weltweite Herausforderungen durch Corona-Krise müssen gemeinsam bewältigt werden
Nach drei erfolgreichen Jahrzehnten, in denen der Zierpflanzensektor durch eine internationale Vernetzung einen positiven Beitrag für entwickelte als auch für sich entwickelnde Volkswirtschaften auf der ganzen Welt leisten konnte, sorgt die Corona-Krise für einen erheblichen Rückschlag im Hinblick auf die sozioökonomischen Auswirkungen.
Die funktionierende Wertschöpfungskette ist gefährdert Die Lebensgrundlage Tausender Menschen in Afrika (Kenia und Äthiopien) und Südamerika (Kolumbien und Ecuador), die Effizienz in der Versorgungskette und die nachhaltige Nutzung von Ressourcen sowie eine sozial und ökologisch verantwortungsbewusste Betriebsführung, konnten in den zurückliegenden Erfolgsjahren durch die koordinierte Anstrengungen des gesamten Zierpflanzensektors erheblich verbessert werden, da die Nachfrage nach nachhaltig produzierten und gehandelten Zierpflanzenprodukten stetig gewachsen ist. Dazu gehört ein globales, miteinander verwobenes Geflecht von Unternehmen, das Züchter, Jungpflanzen- und Produktionsbetriebe, Exporteure, Transportunternehmen, Importeure, Großhändler, Logistikplattformen, spezialisierte und nicht spezialisierte Einzelhändler umfasst. Dass diese Versorgungskette funktioniert, zeigt, dass hochverderbliche Blumen innerhalb von 48 Stunden nach der Ernte für Konsumenten in aller Welt erhältlich sind. Dominoeffekt bedroht Branchen-Existenzen in aller Welt Doch gerade wegen der gegenseitigen Abhängigkeit der einzelnen Glieder innerhalb dieser Lieferkette hat der weltweite Zierpflanzensektor die Eskalation der COVID-19-Krise seit Mitte März am stärksten zu spüren bekommen. Ein beispielloser und massiver „Dominoeffekt“ hat seitdem auf der ganzen Welt eingesetzt. Die Schließung von Geschäften in den wichtigsten Zielmärkten und die Beschränkungen für die Verbraucher bei ihren täglichen Einkäufen haben zu einem plötzlichen, gravierenden Nachfragerückgang geführt, verbunden mit starken Preiseinbrüchen, die besonders deutlich Mitte März an den niederländischen Versteigerungen zu sehen waren. Dass die Produktions- und Lieferkapazitäten zu dieser Jahreszeit ihren Höhepunkt erreicht haben, hat die Folgen noch massiv verschärft. Zudem sind die Marktaussichten für traditionelle Blumentage im Frühling, wie die bevorstehenden Muttertage in ganz Europa und in den USA, noch mehr als unsicher. Die Produktionskosten in den Erzeugerländern können durch die geringeren Verkäufe nicht gedeckt werden, und die Planung zukünftiger Produktionszyklen liegt auf Eis. Es fehlt an Frachtraum für Exporte in Absatzländer Die Situation in Afrika und Südamerika wird noch herausfordernder, da die Länder weiterhin wichtige Märkte beliefern und auf die ersten Anzeichen einer Erholung der Nachfrage innerhalb weniger Wochen reagieren müssen. Dabei haben sie jedoch mit weltweit knappen Frachtkapazitäten und hohen Frachtraten zu kämpfen. Linienflüge im Personenverkehr, die bisher auch zum Warentransport genutzt werden konnten, finden zurzeit nicht statt und die weltweit gestiegene Nachfrage nach Luftfracht hat die Preise in die Höhe schnellen lassen und steht in erster Linie dem Gesundheit- und Lebensmittelbereich zur Verfügung. In vielen Schlüsselländern der Welt, die sich mit der Produktion, dem Handel und dem Vertrieb von Zierpflanzenprodukten befassen, ist der Zierpflanzenbau ein wichtiger Arbeitgeber. In den großen Produktionsgebieten Afrikas und Südamerikas müssen die Produktionsbetriebe die Kosten für die Sicherung des Lebensunterhalts ihrer Mitarbeiter, bei gleichzeitiger Erhaltung der Produktionskapazität der Blumen und Pflanzen, für die Zukunft ausgleichen, und das alles bei deutlich reduzierten Einnahmen. In Europa, Nordamerika und darüber hinaus sind die Unternehmen der gesamten Lieferkette (Produzenten, Großhandel, Import und Export, Vertriebsplattformen und der Einzelhandel) durch den Absatzrückgang mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert, und viele sehen sich von einem finanziellen Zusammenbruch bedroht. Überleben der international agierenden Zierpflanzenbranche muss gesichert werden UNION FLEURS, der Internationale Verband des Blumen- und Pflanzengroßhandels, ruft daher im Namen seiner internationalen Mitglieder und Unternehmen, die im Blumenhandel und in der Zierpflanzen-Wertschöpfungskette tätig sind, alle Regierungen, die Europäische Union, internationale Institutionen, andere Verbände des Zierpflanzensektors, verwandte Wirtschaftsakteure und das globale Netzwerk von langfristigen Partnern im internationalen Zierpflanzensektor auf, einen Beitrag zur Sicherung der Lebensfähigkeit und des Überlebens des internationalen Zierpflanzensektor und aller damit verbundenen Arbeitsplätze und Unternehmen, die jetzt weltweit auf dem Spiel stehen zu leisten, um es diesen zu ermöglichen, nach der aktuellen Krise neu zu starten und sich davon zu erholen. Dazu gehört: DEN HANDEL AUFRECHT ERHALTEN
DEN DOMINOEFFEKT IN DER LIEFERKETTE ABSCHWÄCHEN
Die unternehmerischen und innovativen Fähigkeiten aller Beteiligten in der gesamten Wertschöpfungskette des Zierpflanzenbaus werden während der Krise und darüber hinaus auf die Probe gestellt und gefordert. Der Vorstand von UNION FLEURS ist jedoch zuversichtlich, dass die Stärke, die in der gegenseitige Verbundenheit und Partnerschaft der Branche liegt, dabei helfen wird, die immensen Herausforderungen zu bewältigen. |