Valentin mit Herz und Schmerz
Valentinstag war im Vergleich der Bundesländer eine Achterbahnfahrt
Viele hatten gehofft, dass es noch möglich würde am Valentinstag „normal“ zu verkaufen, doch nur in Niedersachsen gab es Lockerungen für den Blumenhandel und in Bayern wurden die Sonntagsverkaufszeiten etwas ausgeweitet. In Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und NRW sind die Geschäfte geöffnet, aber der Verkauf wie Grußkarten oder Geschenke nicht erlaubt. Die meisten Blumengeschäfte hatten sich bereits im Vorfeld auf telefonische und Online-Bestellungen eingestellt, die Begriffe Click & Collect, Click & Deliver und Call & Collect gehören nicht erst seit dem Valentinstag zum neuen Alltagsjargon der Floristen.
Online-Handel und LEH profitieren überproportional vom Lockdown
Der Valentinstag ist traditionell der erste Blumenschenktag im Jahr, und Blumen gehören dabei zu den liebsten Geschenken. Diese werden zu diesem Anlass normalerweise überwiegend im Blumenfachhandel gekauft, doch diesmal waren die Hürden, um an einen Blumenstrauß aus dem Fachhandelt zu kommen für viele Konsumenten hoch. „Unbedingt vorbestellen“ hatten die Blumengeschäfte gebeten. Supermärkte und Online-Versender konnten schon am Freitag und Samstag von den Wünschen nach einem Blumengeschenk und einem bequemen Einkauf trotz Lockdown profitieren.
Umsatz an Valentin je nach Region „super“ bis „desaströs“
Die Blumengroßhändler beschrieben am Montag nach dem Valentinstag ihr Geschäft sehr unterschiedlich. Das überwiegend eisige Wetter hatte sich nicht unbedingt absatzfördernd ausgewirkt. Immerhin konnten viele Großhändler einen leichten bis sehr erfreulichen Anstieg der Umsätze verzeichnen, auch wenn bundesweit das hohe Niveau der Vorjahre nicht erreicht werden konnte. Im Einkauf waren die Preise an den Versteigerungen für rot blühende Produkte wie immer hoch. Ansonsten war die Preisentwicklung „normal“ und vor allem die Nachfrage nach Frühlingsblühern sehr gut. Insgesamt wurde etwas verhaltener eingekauft, aber einige Blumengroßhändler hatten im Vorfeld ein gutes Bauchgefühl und gingen „voll ins Risiko“, was aufgrund vieler Nachbestellungen am Samstag und Sonntag auch belohnt wurde.
Click & Collect war erfolgreich
In den Bundesländern, in denen für die Floristen auch Click & Collect nicht erlaubt war, waren die Umsatzeinbrüche jedoch gravierend. 80 Prozent Minus vermeldete ein Großhändler aus Sachsen. Demgegenüber bedauerte ein Schnittblumengroßhändler vom Niederrhein, dass einige Floristen gar nicht erst öffneten, denn alle, die Vorbestellungen angenommen hatten, machten „zufriedenstellende“ bis „mega“ Umsätze. Das Abholen in den Blumenläden klappte am Samstag und Sonntag ziemlich reibungslos. Nur wenige Konsumenten akzeptierten nicht, dass Spontankäufe nicht möglich waren. Gut für die Einzelhändler, dass viele Kunden in diesem Jahr für ihr Blumengeschenk gerne auch tiefer ins Portemonnaie griffen.