Belastete Schnittblumen im deutschen Handel?!
BGI zur Untersuchung der Zeitschrift Ökotest
In der Maiausgabe der Zeitschrift Ökotest (erschienen am 29. April 2011) wird über eine Untersuchung von Schnittblumen mit der Überschrift „Wem jetzt was blüht“ berichtet. In der Zusammenfassung der Bewertung schreibt Ökotest: „Für den Pestizideinsatz in Schnittblumen gibt es weder Höchstmengen noch Richtwerte. Wenn aber den Blumen ein wahrer Giftcocktail anhaftet…hat das fatale Folgen für die Arbeiter in den Produzentenländern“
Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat dazu im Juni 2010 noch festgestellt:
„Zierpflanzen wie Schnittblumen werden mit Pflanzenschutzmitteln vor Schädlingen geschützt. Es stellt sich die Frage, ob Rückstände von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen die Gesundheit von Floristinnen und Floristen, aber auch von Verbraucherinnen und Verbrauchern gefährden könnten. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat auf der Basis von Literatur-recherchen und Daten anderer Institutionen mögliche gesundheitliche Risiken von Schnitt-blumen aus europäischer Produktion sowie der wichtigsten Exportländer dieser Produkte bewertet. Das Institut kommt nach Sichtung der vorliegenden Daten zu der Einschätzung, dass von den in Deutschland gehandelten Schnittblumen kein gesundheitliches Risiko für Verbraucherinnen und Verbraucher ausgeht. Gleiches gilt für das Personal, das im Blumen-handel tätig ist und mit Schnittblumen umgeht.“
(Stellungnahme Nr. 008/2011 des BfR vom 30. Juni 2010)
Der BGI bedauert die aktuellen Testergebnisse außerordentlich. Der Verbraucher hat auch aus Sicht des BGI einen Anspruch darauf, nicht mit gesundheitsgefährdenden Stoffen in Berührung zu kommen. Dies gilt auch für die Mitarbeiter und mitarbeitenden Familienangehörigen in unseren zumeist familiengeführten Unternehmen in Produktion und Handel.
Als Gründungsmitglied von FFP (Fair Flowers Fair Plants) und Mit-Initiator von FLP (Flower Label Programm) arbeitet der BGI seit Anfang der 1990er Jahre intensiv daran, dass die Produktion von Blumen und Pflanzen weltweit sozial verträglich und umweltschonend erfolgt.
Die nun gefundenen Untersuchungsergebnisse sind für den BGI ein Anlass, diese Arbeit intensiv Fortzusetzen. Der BGI wird deshalb in den nächsten Tagen aktiv auf seine Partner zugehen um die bisherigen Regularien bei der Zertifizierung in Frage zu stellen und neu zu bewerten.
Deshalb hat der BGI die Diskussion der Ergebnisse der Untersuchung der Zeitschrift Ökotest auch auf die Tagesordnung des nächsten Treffens des Weltverbandes Union Fleurs, im Mai dieses Jahres, setzen lassen.
Wir wollen das Blumen und Pflanzen weltweit unter Einhaltung höchster Anforderungen im Bereich Umweltschutz und Sozialverträglichkeit produziert werden. Aus Achtung vor Mensch und Natur.